Kirmesgesellschaft 1900 Altstadt

Kirmesgesellschaft 1900 Altstadt


Kirmesreden


Kirmes 1983 – Ulrich Hoffmann

Hört ihr Leut und lasst euch sagen,
was sich im Jahr hat zugetragen.

Es ist nicht viel, doch sicherlich amüsiert es euch genau wie mich.

Ihr Leut, ihr kennt doch ganz gewiss,
die Parkanlage auf dem Disch.
Bei Sonnenschein und auch bei Wolken,
setzt dort dat Silvi mit Gefolge.
Die Pänst die springen all dort rum,
und hausen an der Anlag rum.
Sie machen Stemmen und noch mehr,
und Brennersch Anna schläft net mie.
Dem Anna wurd et jetzt zu doll,
et hat die Nas gestrichen voll.
Et rief den Ajahtolla an,
und sagt: „Mach du wat do dran“.
Da kam der Toni angewatzt,
beit Silvi auf den Campingplatz.
Der Toni sprach ein ernstes Wort:
„Dat hier geht nicht, ihr müsst hier fort.“
Dat Silvi fragt: „Warum denn das,
ich denk die Bänk die sin der Stadt?“
Der Brennersch Toni macht sich stark,
und jacht se alle aus dem Park.
Silvi, Ernst und Pänz sein ab,
und sein schwer greinisch, nicht zu knapp.
Der Toni grinst und sagt zu sich,
„Der größte hier, dat sein doch ich.“
Und er hät doch nicht viel zu sagen,
guckt euch doch den Zirkus Hansa an.
(Zirkuszelt auf Sportplatz)

Ein Gastwirt braucht mal Rast und Ruh,
drum machte der Batsch (Günter Beißel) drei Wochen zu.
Er wollte fahren in den Süden,
doch dafür hät er noch keine Kröten.
Er sieht sich in der Wirtschaft um,
sieht die Deckel, ach wie schlimm.
Jetzt fahr ich rund, jetzt wird kassiert,
dann ist der Urlaub finanziert.
Dat hat er sich so schön gedacht,
doch drei Wochen Spanien haben die Deckel nicht gebracht.

Der Toni aus dem Neuen Weg,
der spielt gern Skat und das nicht schlecht.
In Wirges spielt er Bundeslischa,
und dort jagt er hin mit seinem Fliescher.
Om Heimweg muß er durch die Heck,
da kam eine wilde Sau, oh Schreck.
Er trifft die Brems, dat hilft nicht mehr,
im Kühler hängt das Borstenvieh.
Er rennt ums Auto rum und sieht,
wie krieg ich meinen Kühler dicht.
Doch Toni ist ein heller Kopf,
und holt Paniermehl aus dem Topf.
Er kippt es in den Kühler rein und denkt,
geschafft ist das Problem.
Er kommt noch bis zur Altstadt hin,
da war der Motor lang schon hin.
Und die Moral von der Geschicht:
Paniermehl dichtet kühler nicht.

Kurz vor der Heck da wohnt ein Kerl,
den han die Leut hier gar nicht gern.
Er hat einen Bagger, gebt mal acht,
der Mann der baggert nur nach Acht.
Da hat der noch eine Säg dahem,
damit sägt der noch nach Zehn.
Er hät keinen Hoch, er hat keinen Spaten,
er hät nicht mal Mutterboden im Garten.
Drum fährt er mit dem Bagger in de Heck,
und holt sich dort den nötigen Dreck.
Wendelin wir wolln dir san,
paß dich in der Altstadt ahn.

Usser Feuerwehr, die ist enorm,
durch Übung halten se sich in Form.
Einmal im Jahr dann müssen se rann,
das gibt das größte Chaos dann.
Sie kriegen beinanner, vier Mann für die Spritz,
sagt mal, ist das nicht ein Witz.
Beim Kaspers Klara brannte die Scheuer aus,
da musste die ganze Truppe mal raus.
Der MOB hät sie doch im Griff,
und gab der Nacht den letzten Schliff.
Sie kamen gerade beit Karla in den Hoff,
do stand der doch – dat Korsett noch off.
Der Molly drauf so ganz entzückt,
ist das Stückelchen doch geglückt.
Mir sind jetzt vor den Hachenburgern da,
das mach uns erst mal einer nach.
Und die Moral von der Geschicht:
Trau einer Feuerwehrübung nicht!

Die Bauern sagten früher schon:
Hängen die Äst gerahnte voll Niss,
dann gibt es ville Kinder, dat is gewiss.
Die alte Weisheit, das sei euch versichert,
der Kirmesnachwuchs, der ist uns gesichert.
Drei Junggesellen mussten dran glauben,
aber die Altgesellen die bringen mer net unter die Haube.
Doch das zum Trotz, ihr werdet sehen,
die Altstädter Kirmes bleibt uns noch lange bestehen.

Hui Wäller!

Hui Wäller? Allemol